Ein ganzes Dorf hört Rundfunk.

Goldmühl - Zeitungsbericht am 1. April 1938

 

Rundfunk in jedes Haus ! Jeder Volksgenosse muß Rundfunkhörer werden !

Unter diesen Parolen übernahm 1933 die nationalsozialistische Regierung den deutschen Rundfunk.

Wohl die größte Tat auf dem Gebiet des Rundfunks war die Schaffung des Volksempfängers.

Seine Bedeutung zeigt anschaulich die Entwicklung der Zahl der Rundfunkteilnehmer in Goldmühl.

Gab es 1930 nur drei Hörer, so sind es heute 22 bei 38 Hausnummern. In jedem zweiten Haus steht

also bei uns ein Rundfunkgerät, oft sind es sogar zwei.

Der Volksempfänger nimmt dabei den Vorrang ein, da der Arbeiter vor allem sich ein teures Gerät nicht

erstehen kann. Es gibt also bei uns wohl niemand mehr, der nicht Rundfunk hört, sei es am eigenen

Gerät oder an dem des Nachbarn.

Leider haben wir auch ganz besonders unter örtliche Störungen zu leiden. Selbst politische Übertragungen

bleiben davon nicht verschont. Vielleicht läßt sich auch hier einmal Abhilfe schaffen, denn Rundfunk ist

heute nicht mehr eine private Angelegenheit des einzelnen , sondern ein wichtiges technisches Mittel

im Dienste der Volksgemeinschaft.

 

Aus dem Gemeindebuch Goldmühl  -  Heinz Zahn