Historische Berichte

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WELTLAUF.

Ein Mensch erst zwanzig Jahre alt, beurteilt Greise ziemlich kalt

und hält sie für verkalkte Deppen, die zwecklos sich durchs Dasein schleppen.

Der Mensch, der junge, wird nicht jünger: Nun, was wuchs denn auf seinem Dünger?

Auch er sieht, dass trotz Sturm und Drang, was er erstrebt, zumeist misslang,

dass, auf der Welt als Mensch und Christ zu leben, nicht ganz einfach ist,

hingegen leicht, an Herrn mit Titeln und Würden schnöd herumzukritteln.

Der Mensch, nunmehr bedeutend älter, beurteilt jetzt die Jugend kälter

vergessend frühres Sich-Erdreisten: Die neue Jugend wiedrum hält ...........

Genug --  das ist der Lauf der Welt.

 

Von Eugen Roth

1799  beschrieben:  Eingeführt nach Goldkronach / Goldmühl werden ---   vor 220 Jahren.

 

Pegnitzer Eisenstein für die Hämmer in Röhrenhof, Pechkuchen für die Rußbrennerei in Goldmühl, Eisen

für das dasige (Goldmühl) Drahtwerk, Schweine aus Böhmen aber auch aus Bayern welche die aber von

geringerem Werte sind. Außerdem die gewöhnlichen Bedürfnisse -- Salz, Gewürz, Tabak, Kaffee, Zucker und

Getreide, welches aber nebst Kartoffeln in Brandwein verwandelt wieder viel Geld einbringt.

 

Das Kirchspiel (Goldkronach) führt aus:

 

Eisendraht, Ruß, Obst (wird zum Teil im Sechsämterland gegen Flachs umgetauscht), Brandwein, Leinwand,

Rindvieh, einige aus Serpentingestein verfertigte Gefäse, auch Bier.

 

                                               VOR    1  0  3   J A H R E N

 

FICHTELGEBIRGSBAHN - KOMITEE       ----     ARBEITSAUSSCHUSS WUNSIEDEL.       20. Oktober 1919

 

Betreff:   Verbindungsbahn Leupoldsdorf  -  Bischofsgrün. Die Vorarbeiten zu dieser Verbindungsbahn Leupoldsdorf - Bischofsgrün sind, soweit es sich um die Projek-

tierung handelt, durch Herrn Professor Miller - Nürnberg fertiggestellt.

Die Bahnlinie geht von Leupoldsdorf - Fuchsbau - Silberhaus - Karches - Birnstengel - Bischofsgrün , dem

Flußlaufe des Maines entlang.

Die Steigungen sind auf der Ostseite 15 - 25 Meter, auf der Westseite bis 28 Meter auf 1000 Meter, wie die-

se Steigungen schon bei der jetzigen Bahn vorhanden sind. Die Bahn würde bei einer Höhe von 775 Meter

am Fichtelsee, die höchstgelegene Adhäsionsbahn Deutschlands sein und die Wasserscheide Deutschlands

bilden.

Die Bahn hat eine Länge von 19,3 Kilometer und es würde durch diese verhältnismäßig kurze Bahnstrecke

endlich die wirkliche Fichtelgebirgsbahn gewonnen. Denn alle anderen sogenannten Fichtelgebirgsbahnen

gehen weit außen um das Gebirge herum. Obwohl sieben Lokalbahnen in das Fichtelgebirge führen, so hat

doch keine davon einen durchgehenden Verkehr. Mit der angestrebten Bahnlinie wäre der Osten mit dem Westen endlich verbunden; aber auch der Fernverkehr würde um ca. 30 Kilometer verkürzt, ganz gleich,

ob man die Linie über Oberkotzau oder über Kirchenlaibach zum vergleiche heranzieht. Heute braucht man

3 Tage Zeit, um von Marktredwitz, Wunsiedel usw. nach Bamberg oder umgekehrt zu reisen.

Wäre diese Verbindungsbahn aber fertiggestellt, so könnte diese Tour in einem Tage leicht gemacht wer-

den. Die vorhandenen Maschinenpaare und das gleiche Fahrpersonal würden die Züge bedienen können.

 

Das wichtige Bodenprodukte führende Lokalbahngebiet würde für Sie besser erschlossen sein. Es handelt

sich um Granitbausteine (Fuchsbaubrüche), Torf, zinnhaltige Gesteine, Porzellanerde, hochwertigen Ton,

Kalk, Beeren, Beerenmoos, Brenn-, Bau-, Gruben- und Schleifholz, Holz für Holzwolle, Material für Rechen,

Schwingen, hauswirtschaftliche und landwirtschaftliche Gebrauchsgegenstände, Stockholz, Holzkohle,

Sand, Lohrinde, Speziell die Granitbausteine sind zur Ersparung von Kohlen, die für Ziegelsteine benötigt

werden, ein gutes Baumaterial, das Nationalvermögen spart.

Durch den Bahnbau selbst würde wieder eine größere Anzahl Arbeitsloser Beschäftigung finden und es

würden die Löhne dann doch für eine rentabelere Anlage ausgegeben werden. Diese Bahn würde die

Hauptbahnen entlasten; hat man doch im Kriege den Wert von Lokalbahnen zu schätzen gelernt, denn

diese haben den verkehr innerhalb der Lokalbahngebiete aufrecht erhalten, auch wenn die Hauptbahnen

gesperrt waren.

Als weitere Vorteile der neuen Bahnlinie seien hier kurz erwähnt:

Die Ausbeutung der Granitsteinbrüche am Fuchsbau.

Die Ausbeutung der Grünsteinbrüche im Ochsenkopfgebiet.

Die Ausbeutung der Zinngruben am Schneeberg.

Die Rentabilität der Holzwirtschaft.

Die Ausbeutung der mächtigen Torflager.

Die Hebung des Touristenverkehrs und Wintersports.

Die Ausnützung der radiohaltigen Quellen.

Die Beziehungen zur Lungenheilanstalt.

Förderung des Reiseverkehrs.

Die Beschäftigung von Arbeitslosen.

Die Möglichkeiten neuer Siedlungen.

 

Fichtelgebirgsgläser

Unser trautes Fichtelgebirge im Herzen Deutschlands bezeichnete man in früheren Zeiten mit dem Worte

                                                                    F i c h t e l b e r g  .

Alte Fichtelgebirgsgläser aus Bischofsgrün usw. sind mit Sprüchen versehen, die auf diese Bezeichnung  Be-

zug haben. Neben einer Darstellung des Fichtelberges ( Ochsenkopf ) sind diese Verse aufgemalt. Der

Fichtelberg selber wird mit Fichten dargestellt. Während die nachstehend wiedergegebenen Verse sich be-

sonders auf das Fichtelgebirge beziehen, kamen aus Bischofsgrün usw., auch Gläser, die den Künsten und

Zünften gewidmet waren. Auch aus Anlaß besonderer Festtage oder geschichtlicher Ereignisse wurden Glä-

ser ( Kunstgläser ) hergestellt. Oft kann man solche Gläser in alten Haushalten und bei Liebhabern in der

Umgebung des Ochsenkopfes und Schneeberges noch treffen.

( Aus dem Jahr 1700 )

Der Fichtelberg bin ich genannt, in obern Franken woll bekand.

Vir Schiff reiche Wasser aus mir kommen frey, sein Silber golt ertz und Bley,

den mein (Main) laß ich in Franken ein, hergegen bekom ich da den wein.

Die Sall ( Saale ) die läufft in Sachsen, alda ist mir die Frücht gewachsen,

die eger läufft ins Böhmerland, da kömpt mir daß Vieh wieder zu Hand.

Die Nab die läufft durch die Pfalz, dar gegen leßt sie mir wieder das Salz.

(Sprucherweiterung im Jahre 1718)

Warumb wolt den nicht jedermann meiner in Besten gedenken an.

Weill ich so weidt und Breidt Be kandt hab alle Ehr und keine Schandt.

Drum trinket fein Be herzt mich  aus, daß keinem Durst ihr leydet trauß,

damit das andere neben euch, ge nüssen (genießen) dasselbe auch zugleich.

 

Weitere Gläsersprüche aus dem Jahr 1754 .

 

Der Fichtel Berg bin ich genant, in obern Franken wohl Bekandt,

weitn darinnenviel zu treffen an, alß ein Felß niemand glauben kann.

 

Deß Fichtelberges Ruhm ist weit und breit bekand. Er nutzt zwar Fremden mehr, alß eignen Vaterland,

doch bleibt dem Lande noch etwas von ihm verliehen an Eißen, Erz und Holz thut man vil von ihm zehren.

 

Der Fichtelberg bin ich genannt, in obern Franken wohl bekannt.

4 Schiffe reiche Wasser auß mir kommen frey, bringen Holz und allerlei.

 

Aus der Zeitschrift " Bayerische Heimat "   18. Nov. 1931                                                     Heinz Zahn