DER    F R A N K E N H A M M E R

 

Der Frankenhammer wird urkundlich 1350 erwähnt. Heute ein Ortsteil der Stadt Bad Berneck.

Er wird von einem Herrn Frank erbaut und war ein Eisen-Hammerwerk mit dazugehörigem Hammergut.

Gut und Hammer waren räumlich etwas voneinander getrennt. Beide lagen und liegen noch am rechten

Uferbereich des Weißen Main.

Die Hammer-Herren sollen wegen der dröhnenden Hämmer nicht am Hammergut, sondern am Rödlas-

berg, der zum Gut gehörte, gewohnt haben.

Zum Hammerwerk soll ein Eisenstein führender Bergwerksstollen, der in den Mainberg führte, betrieben

worden sein. Alte Stollenreste waren längere Zeit noch sichtbar.

1536 wird der Hammer nach 186 Jahren außer Betrieb gesetzt.

Bereits 1515 wurde das Gut durch seinen damaligen Besitzer Nickel Puelmann durch die Verheiratung

seiner Töchter aufgeteilt. Er hatte drei Söhne und vier Töchter.

Es entstanden die Höfe Frankenhammer, Warmeleite, Haselleite (Rödlasberg) und Kutschenrangen.

Im Hof Kutschenrangen sollen die Kutschen der Hammerherren eingestellt gewesen sein. Deswegen der Kutschenrangen. Auch die Kutscher und Fuhrleute sollen dort gewohnt haben.

Die Guts-Höfe wurden weiter betrieben und bearbeitet.

Im Landbuch Amt Berneck 1560 - 1585 steht geschrieben: Claus Ebner auf dem Frankenhammer , der

jetzt nicht ganghaft ist, daran er 3 Teile hat. Das andere Viertel gehört Hs. Schemlein.

Am Frankenhammer führte in diesem Bereich die einzige Holzbrücke über den Main. Die alte Wegver-

bindung nach Berneck führte talabwärts zur Sommerleite. Der Talgrund war mit Buschwerk und Flußgeröll bedeckt und zugewachsen. Es führte nur ein Ernteweg durch diesen Bereich der von den Grundeigentümern unterhalten wurde. Beim Glasenbauern (Frankenhammer) und beim Zapfengarten

(Bereich Binnig) waren Schlagbäume errichtet und es mußte ein Wegegeld entrichtet werden. Die

Schlagbäume sind 1790 noch erwähnt, wurden dann aber entfernt. Die Bezirksstraße wurde nun von

der Sommerleite in den Talgrund verlegt.

Die reparaturanfällige Holzbrücke wurde 1819 durch eine steinerne Brücke ersetzt. Den Auftrag erhielt

der Maurermeister Frank aus Goldmühl. Der Bau wurde allerdings während der Bauarbeiten für  kurze

Zeit eingestellt und die Bogenform geändert (flacher).

Die verödete Hammerstätte erwarb1875 Herr Pfauder und errichtete hier eine Holzstoff-Fabrik.

Diese kaufte 1888 Herr Guido Frenzel, erneuerte sie und baute sie später in eine Holzpappen-Fabrik

um. 1914 übernahm Herr Rudolf Frenzel die Fabrik, erneuerte den Maschinenpark, baute eine Dampf-

kraftanlage ein und stellte die Produktion auf Graupappe um.

Ab 1919 nahm er auch die Verarbeitung von Kautschuk auf und stellte nun Hochdruck- und Spezial-

dichtunsplatten sowie auch Prägepappe her.

Am 8. Mai 1920 heiratete Rudolf Frenzel seine Frau Charlotte, die am 24.06. 1894 in Geringswalde in

Sachsen geboren wurde.

Der Frankenhammer wird zur Firma Frenzelitwerke.

Herr Rudolf Frenzel verstirbt am 03.10. 1957 . Charlotte Frenzel führt als Geschäftsführerin die Werke

Frankenhammer und Röhrenhof  bis zum 01.07. 1961 weiter. Da die Ehe kinderlos blieb verkauft sie

1961 die Firma. Der Name Frenzelitwerke bleibt.

Im Jahre 1994 verstirbt mit 79 1/2 Jahren Charlotte Frenzel an ihrem letzten Wohnsitz in Oberhöch-

stadt im Taunus, wird aber auf dem Friedhof in Goldkronach zur letzten Ruhe beigesetzt.

 

                                                                                        17.02.2021                                     Heinz Zahn