DAHAMM !

 

Wo is dahamm? frougst Du?

A bleeda Froch!

dahamm is dahamm!

Nercherds schenna wie dahamm!

Hot scho mei Groußmutter gsocht.

 

Dahamm is wou Fraa un Kinner senn.

Dahamm is wou mei Bed steht.

Dahamm is wou i mi net schenier in Nachbern zu froogn

wenn in wos brauch.

Dahamm is wo sa servus Fritz soogn und dann

weidermachn mit dem wos sa grod machn.

Dahamm is wou i was wo es Bier steht,

wou i mer ans hul,wenn i Dorscht hob,

wo i net frong muß ob i ans griech.

Dahamm is wou i schlofn ko, wenn i schlefferi bin,

wo i rumschreia ko , wenn i sauer bin

ohne daß glei maana die Weld geht under.

Dahamm is wou i saa kon wie i bin.

Dahamm is eem dahamm!

Dahamm is wou i was wos los is,

wou i was wou der Bardl in Most hult,

wou i was wous lang giht, wou i was, daß su net weider giht.

Dahamm is wou i was, der Nachber hod an Schloch

un trotzdem bleibter mei Nachber.

Dahamm is wou i was die Leid spinna

und trotzdem will i nercherds wo andersch saa.

Dahamm is halt dahamm!

 

Von Pfarrer Friedrich Heiß  -  Mistelgau.

 

 

ALTES   MÜHLRAD

 

Sprich ! , altes Mühlrad, warum drehst Du Dich nicht mehr?

Fällt Dir das Laufen gar so schwer?

Dein Eisen schaut so brüchig, dein Holz ist grau und morsch,

was fehlt Dir?, sag mirs frisch und forsch!

Das fragst Du noch und dringst in meine Einsamkeit.

Ihr Menschen seid doch schuld an meinem Elend und Leid!

Einst habt ihr mich begehret und liebevoll gehegt,

Doch heut` werd ich von keinem mehr gepflegt!

Seitdem die Mühle durch viel bessere Kräfte angetrieben,

ist mir voll Wehmut nur noch die Erinnerung geblieben.

An mir habt ihr die alte Weisheit bis zur Neige ausgekostet,

nun seht mich an und glaubt`s: Wer rastet, ach, der rostet!

Mein Werk, das ist vollendet, nun steh` ich ewig still,

und füge mich, ganz wie der Weltenlauf es will.

 

Von Erwin Schinhammer  -  Gefrees

 

 

H E I M A T

 

Heimat, da wo ich geboren, Heimat, wo mein Herz in Frieden lebt.

Heimat, hier fühl ich mich nicht verloren, Heimat, wo der Busen freudig bebt.

Wo dir Freunde stehn zur Seite, wenn du einmal bist in Not.

Heimat, hier will ich verweilen, bis dereinst mich holt der Tod.

Kenn` hier jeden Baum und Bach, jedes Haus, und jedes Kind.

Wo ich schlafend oder wach, jedes Ziel ganz sicher find.

Wo Menschen leben voll von Güte, die geben gerne und vom Herz.

Es wäre schlimm, könnt ich nicht bleiben, dies füllet meine Brust mit Schmerz.

Hier, nur hier, da will ich leben, hier, nur hier, da will ich sein.

Will meiner Heimat alles geben, seien die Kräfte noch so klein.

Goldmühl, tief im Weißmaintale, heißt der Ort, den ich so liebe.

Froh wär ich, in jedem Falle, wenn es ewiglich so bliebe.

 

Von Roland Gewinner  -  Bad Berneck

                                                                                                                                                             

K A R C H E S

Forsthaus, Standort des Weißmainhochofen zur Verhüttung von Eisenglimmer 1706 - 1850 , Stauweiher zur

Holzflößerei auf dem Weißen Main, Waldrasthaus und Ausgangspunkt für schöne Wanderungen, an der

B 303 zwischen Bischofsgrün und Fichtelsee-Parkplatz gelegen.

 

In der Fichtelberge Mitte steht ein altes Försterhaus,

dorthin lenken wir die Schritte, wandermüde, ruhen aus.

Gut zu frischem Gerstentrunke schmeckt vortrefflich Roggenbrot  -

Freunde hier und dort im Bunde, Händedruck " ja, grüß dich Gott ".

Frohe Lieder stimmet an, ein Flüstern Ohr zu Ohr,

wir lauschen Zithersaitenklang und fröhlich klingts im Chor:

Du liebes, altes Försterhaus, versteckt im Fichtenhain,

zwei Äuglein schauen froh heraus von Försters Töchterlein.

Fremdlinge aus fernem Süden, Spukgestalten, listig Volk,

Schächte in die Erde trieben, teilten hier als Beute Gold.

Erze gruben unsre Ahnen, Köhler brannten Holz zur Glut,

Eisenmänner fesseln Flammen, bis entrinnet Schmiede-Gut.

Gar wackre Männer, jung und alt, hier leerten manches Faß  -

wenn draußen tobte Sturmgewalt, sie gaben Kontrabaß.

Es war so schön im Försterhaus, als Leuchte Kienspanschein:

Zwei Äuglein blitzten froh heraus von Försters Töchterlein.

Die Flößerknechte frohgemut, wenn voll der See zu Rand,

da trägt die wilde Wasserflut " Gut Holz " ins Unterland.

Und Samstag ists, die Woch zu End`  -   es kommen d`Holzerleut,

die Taler scheppern  -  sapprament -  Herr Jessas na, die Freud.

Geburtstag tut der Förster hab`n , a jeder wünscht ihm Glück,

Sein Bub, der Hans, muß Zither schlag`n. Erfüll`oh Herr die Bitt:

Erhalte uns das Försterhaus, wo Sang, Humor daheim:

Zwei Äuglein lachen froh heraus von Försters Töchterlein.

Die stolzen Fichten, jung Gehölz, mit immergrün Gezweig,

vor altersgrauem Mammutfels zum Gruße sich verneigt.

Die Quellen murmeln, klarer Bach springt über Stock und Stein,

und Nebelschleier hüllen sacht der Berge Häupter ein.

Sang vor dem Häuserl, Saitenspiel, die Lüfte tragens fort,

und lauter rauscht`s im Wipfelspiel zu mächtigem Akkord:

Im nächtlich dunklen Försterhaus zwei Äuglein innig flehn,

zum Abschied grüßen sie heraus: " Lebt wohl, auf Wiedersehn ".

 

Von Ludwig Heidenreich.

 

 

ETWAS  vom  BERGGEIST

 

Wer jemals allein sich tief in der Erde in einem alten Grubengebäude ( unter Tage ) befand, wird wohl auch von leisem Schauern erfasst worden sein. Denn ein kleiner Zufall kann ein Stück Felsgestein lösen und ihn

zerschmettern. Oder ein morscher Holzbau bricht zusammen und verschüttet den Ausgang usw.

 

Jahrelange Arbeit kann oft vergebens sein, während durch einen glücklichen Zufall in oft kurzer Zeit ergie-

bige Erzgänge sich zeigen. Es ist daher kein Wunder, wenn die alten Bergleute an geheimnisvolle unterir-

dische Mächte glaubten, als deren Beherrscher der Berggeist galt.

 

Dieser soll ursprünglich ein Bergmeister gewesen sein, der auf dem Sterbebett den lieben Gott bat, er

möchte ihn doch bis zum jüngsten Tage in den Gruben und Schächten umherfahren und den Bergbau be-

sichtigen lassen. Diese Bitte sei ihm dann nach seinem Tode auch gewährt worden.

Nach alter Überlieferung war der Berggeist ein durchaus gutmütiger Geselle, der sich nur zeigte, um einem

Armen oder Schwachen beizustehen, vor einem drohenden Unglück zu warnen oder begangenes Unrecht

zu bestrafen. Besonders zeigte er den Bergleuten durch Pochen oder Hämmern goldhaltige Fundörter an.

Doch durfte er dabei nicht "beredet" werden, sondern man mußte stillschweigend nach der Gegend graben,

aus der das Hämmern kam. Denn der Geist duldete kein Fluchen oder Pfeifen, überhaupt kein unnützes

Geschwätz innerhalb seines Machtbereiches.

Wehe demjenigen, der von ihm empfangene Wohltaten ausplauderte. Unerbittlich verfolgte seine Rache

den Wortbrüchigen.       Hierzu folgender Fall:

Einst traf der Berggeist einen im Bergwerk beschäftigten Lehrjungen, der bitterlich weinte.

Nach der Ursache befragt, klagte der Junge sein Leid, dass er seine Arbeit nicht fertig brächte und daher ge-

scholten würde. Der Berggeist versprach zu helfen, wenn der Junge ihm täglich für einen "Zwenner"

Semmeln mitbringe, nur dürfe er es niemand sagen.

Als nun der Junge unter Hilfe des Berggeistes mit Leichtigkeit mehr leistete als früher, da merkten die an-

deren Bergleute bald, dass die Sache nicht mit rechten Dingen zuging. Doch allein hierauf bezüglichen Fra-

gen hielt der Junge stand bis zum nächsten Jahrestage.

An diesem ging es hoch her. Unter Böllerschüssen und Musik zog die Knappschaft gen Goldkronach in die

Kirche zur "Bergpredigt". Hierbei war es üblich, dass sich der Geistliche vieler bergmännischer Ausdrücke

bediente. Nach dem Gottesdieste folgte ein gemeinsames Festessen mit darauf folgendem Tanz im dortigen

Gasthaus zur "Goldenen Krone".

Auch unser Junge tat sich an gespendetem Bier allzu gütig. Im Rausche entlockte man ihm das bisher treu

bewahrte Geheimnis. Aber die Rache des Berggeistes folgte bald. Schon am nächsten Tage fand man den

Jungen mit gebrochenem Genick im Schacht. Daneben lagen in einem Kübel auch die bisher dem Berggeist

gebrachten Semmeln.

Seitdem blieb der Geist verschwunden, mit ihm die goldene Zeit des Bergbaues im Zoppatentale.

 

( Aus:  Heimat- und Volkskunde 6 / 1927 )

 

MEIN  FICHTELGEBIRG ,  MEIN  HEIMATLAND .

Altes Fichtelgebirgslied - Text von J. Schirbel  -  Gössenreuth.

 

Hoch am Ochsenkopf, nah der Weißmainquell, wo der Bergbach schäumt zur Glasermühl,

wo das Dampfroß halt macht vor Bischofsgrün, wo der Bergwald rauscht die Luft wird kühl.

Berg und Tal und Wald sind mir wohlbekannt, s`ist mein liebes teures Heimatland,

Berg und Tal und Wald sind mir wohlbekannt, s`ist mein liebes teures Heimatland.

 

Wo vom Goldmühltal bis nach Brandholz hin und Goldkronach sich der Goldberg streckt,

wo im tiefen Schacht schlummert Spießglanzerz, wo im Stein das Goldkorn ruht versteckt.

Sieh, auch diesen Schatz birgt das Frankenland, birgt mein liebes teures Heimatland,

sieh, auch diesen Schatz birgt das Frankenland, birgt mein liebes teures Heimatland.

 

Wo durchs Felsentor in den Weißen Main stürzt die Ölschnitz aus dem Waldversteck,

winkt im stillen Tal Siebenflüssestadt, Siebenbergestadt, mein traut Berneck.

Städtchen wunderschön mit dem Perlenband, liegt im lieben teuren Heimatland,

Städtchen wunderschön mit dem Perlenband, liegt im lieben teuren Heimatland.