Was nützt die ganze Theorie, wenns stimmen soll und stimmt doch nie,
und was ist Praxis, fragst Du dumm, wenns stimmt und keiner weis warum.
Man braucht sich nicht alles merken,
man muß nur wissen, wo man nachschauen kann.
( Zwei Sprüche aus meiner Lehrzeit ) Heinz Zahn
Wann immer der Staat in die Sprache eingreift,
kommt Mist heraus !
(Ein Sprachwissenschaftler)
Alle haben gesagt, das geht nicht ! Da kam einer, der hat das nicht gewußt, und hat es einfach gemacht.
Heinz Zahn
Eine wirklich gute Idee erkennt man daran, dass ihre Verwirklichung von vorn herein ausgeschlossen
erschien.
(Albert Einstein)
Nicht das Produkt, der Mensch trägt das Unternehmen.
Loben ist die seelische Lohntüte.
(Aus einem Lehrgang für Führungskräfte.)
Hobby ist die Arbeit, die man Ausbeutung nennen würde,
wäre man nicht sein eigener Arbeitgeber.
(Unbekannt)
Man muß viel gelernt haben, um über daß, was man nicht weis, fragen zu können.
Gegenseitige Hilfe macht selbst arme Leute reich.
(Chinesisches Sprichwort)
Wer die Vergangenheit nicht kennt,
kann die Zukunft nicht gestalten.
Der Pessimist sieht in jeder Aufgabe ein Problem,
der Optimist in jedem Problem eine Aufgabe.
Je mehr dir im Leben wurscht ist,
um so schöner ist des Leben.
(Ausspruch von Volksschauspieler Ludwig Schmid-Wildy)
Bildung ist kein Mittel gegen Dummheit.
Wer alles weiß,
hat keine Ahnung !
G E W U S S T ??
NORDLICHT über dem OCHSENKOPF .Am Diestag, den 25. Januar 1949 am Abend etwa gegen 20 Uhr wurde hinter dem Ochsenkopf in
nordwestlicher Richtung ein hellgrüner Schein sichtbar, der allmählich größer und heller wurde
und der, indem er wuchs, Strahlen aussandte, die von Scheinwerfern herzurühren schienen.
Langsam bewegte sich dieses Strahlenbündel von Ost nach West. Später legte sich über das Licht
noch ein zartroter Schein, der nach Westen zu verlosch, um dann noch einige Male aufzuleuchten.
Vor allem zwischen 24 und 1 Uhr war die Rotstrahlung so intensiv, daß es aussah, als sei der Himmel
und die Schneeflächen am Ochsenkopf und am Fleckl in Blut getaucht. Das märchenhafte Bild wurde
durch die unzähligen Sterne noch verschönt, die durch diesen grünlich-roten Lichtschleier, denn wie
ein solcher hing das Nordlicht am Himmel, deutlich hindurchschimmerte. Nach 1 Uhr erloschen die
starken Strahlungen. der helle Schein über dem Ochsenkopf war aber noch lange sichtbar und klang
nur langsam ab.
Aus Zeitungsbericht der Fränkischen Presse.
Heinz Zahn
Der Mittelpunkt der Welt
befindet sich im Dorf - Hohenbuch - zwischen Kirchenlamitz und Marktleuthen gelegen.
Ein netter Platz im Dorf mit einem Stein-Findling der darauf hinweist.
Bei einem Sonntags-Ausflug entdeckt. Heinz Zahn
A U S A L T E N T A G E N
Das Unterkunftshaus am O C H S E N K O P F . Berneck i. F. Mai 1928
Liebe Berg- und Waldfreunde!
Der Bau des längst geplanten Unterkunftshauses am Ochsenkopf wird heuer noch in Angriff genommen.
Das Haus soll den Wanderfreunden und Wintersportlern gegen mäßigen Preis eine gediegene Unterkunft
auf freier Bergeshöhe bieten. Neben ausreichenden Wirtschaftsräumen wird es eine Anzahl Zimmer und
Schlafräume enthalten und dem Gebirge angepaßt werden.
Die Regierung von Oberfranken, Kammer der Forsten, hat uns in liebenswürdiger Weise einen schönen Bau-
platz oberhalb Fleckl an der Straße Grassemann-Fleckl-Fichtelberg zur Verfügung gestellt. Der bau wird auf
ca. 50000 bis 60000 Mark zu stehen kommen. Um das Haus heuer im Rohbau fertig zu stellen, benötigen
wir Mittel, da der Hauptverein erst im Laufe der nächsten Jahre die nötigen Gelder bereitstellen kann. Diese vorläufigen Mittel sollen außer durch Anleihen, zum Teil durch Zeichnung von Anteilen von unseren
Mitgliedern und sonstigen Gönnern aufgebracht werden. Wenn wir diesen Weg beschreiten, dann denken
wir an die Erbauung des Asenturmes, der in der wirtschaftlich schwersten Zeit dank des Opfersinnes unse-
rer Mitglieder erstanden ist.
Wir hoffen auch dieses Mal ganz besonders auf Ihre Gebefreudigkeit und wenn Sie Ihr Scherflein zu dem
Bau des Unterkunftshauses mit beigetragen haben, dann können Sie mit uns stolz sein auf das Werk, das
dem Fichtelgebirgsverein und nicht zuletzt unseren lieben schönen Heimatbergen zu Ehren gereicht, um
somehr es auch jedem Mitglied große wirtschaftliche Vorteile bietet.
Die Anteilscheine im betrage von je 10., 20.-, 50.-, und 100.- Mark sind unverzinslich und werden nach läng-
stens 5 Jahren nah einem aufgestellten Verlosungsplan ausgelost und entweder in bar zurückbezahlt oder
als Bargeld für Unterkunft und Verpflegung im Unterkunftshaus in Zahlung genommen. Der gezeichnete
Betrag ist bis 31. Dezember 1928 entweder voll oder in Raten einzuzahlen.
Wir bitten Sie deshalb herzlichst je nach Ihrem Vermögen den anhängenden Zeichnungsschein auszufüllen.
Ein von der Ortgruppe beauftragter Herr, mit Ausweis versehen, wird bei Ihnen vorsprechen und Sie werden
gebeten, ihm den ausgefüllten Zeichnungsschein mitzugeben.
Helfen Sie mit, das lang ersehnte Ziel zu verwirklichen!
Mit Berg- und Waldheil !
Die Vorstandschaft und der Ausschuß des Fichtelgebirgsvereins " Ortsgruppe Berneck ".
DIE GUTE ALTE ZEIT
Im 13. Jahrhundert kostete die Maß Bier einen halben Pfennig, ein Paar Schuhe 8, ein Scheffel (222 Liter)
Roggen 40 Pfennig. Diese guten Zeiten wird mancher sich herbeiwünschen. Aber näher besehen, waren
auch damals die Lebensverhältnisse nicht paradiesisch, denn der Verdienst entsprach dem damaligen hohen Geldwert. Ein Maurer z.B. verdiente am Tag 3 Pfennig oder 6 Maß Bier. Für ein Paar Schuhe mußte er
fast drei Tage arbeiten. Freilich muß beigefügt werden, daß der Maurer, wie jeder Arbeiter am Bau, Brot und
Bier " genug " , wie es in den damaligen Berichten heißt, umsonst erhielt, die 3 Pfennig Taglohn also er-
übrigt werden konnten, weil in jener Zeit der Arbeiter mit Bier und Brot zufrieden war und weiter keine Ver-
pflegung begehrte.
Die Kaufkraft des damaligen Pfennigs dürfen wir unter den heutigen Verhältnissen auf 70 - 80 Pfennig an-
setzen. Um 1500 kostete das Scheffel Roggen anderthalb Gulden, 1880 aber 25 Mark. Die Getreidepreise
waren also früher für die Landwirtschaft weit günstiger. Dagegen stand das Holz niedrig im Preise. So
wurden um 1500 die Nutzungen aus einer Hochwaldfläche von 5000 Tagwerk nur auf 67 Gulden geschätzt,
was einem heutigen Wert von etwas über 1000 Mark entspräche.
Zeitungsartikel aus der Zeitschrift " Bayerische Heimat " vom 25. November 1931 / Heinz Zahn
Draußen auf den Feldern um das Dorf liegt der Sommer und goldgelb stehen die Getreidefelder.
Das nimmt der Herr Pfarrer zur Veranlassung, vom Wunder der Brotvermehrung zu seinen Pfarrkindern zu reden, und schön ist die Predigt und schön geht sie dahin.
" Und als der Herr deendet hatte ", sagte der Herr Pfarrer, " war das Volk hungrig. Aber, woher Speise nehmen für die Tausende und Tausende ? Aber ihn jammerte des Volkes und er rief die Kraft seiner Wunder
und sättigte mit 5000 Broten 5 Menschen " !
Der Schmied-Sepp hatte eben aus dem Glase seines Kirchennachbarn ein Häuflein Tabak auf seinen Hand-
rücken geklopft. Er schiebt es pfiffig in die Nase und sagt schmunzelnd zum Zunderer-Gori hinnüber:
" Des hät ich a kenna "! Der Herr Pfarrer merkt sein Versehen , und der Schmied-Sepp, der immer ein ganz
Gescheiter ist, wurmt ihn. Nach vierzehn Tagen spricht der Herr Pfarrer nochmal von der wundersamen
Brotvermehrung. " Und als der Herr geendet hatte," sagt er mit Nachdruck, " war das Volk hungrig ! Aber
woher Speise nehmen für die Tausende und Tausende? Aber ihn jammerte des Volkes und da rief er die
Kraft seiner Wunder und sättigte mit 5 Broten 5000 Menschen"! Der Schmied-Sepp hatte aufmerksam zu-
gehört, und der Pfarrer ruft zum Schmied-Seppen, der gerade unterm Predigtstuhl sitzt, hinunter:
"Na, gscheiter Schmied-Sepp, hätst du des auch könna"?
" Ja ", sagt der Schmied-Sepp, " des hätt ich a kenna, weil ich noch 4995 Stück vom letztenmal hab"!
Aus Zeitschrift " Bayerische Heimat" - März 1932 Heinz Zahn
DIE RACHE EINES WILDERES.
Im Fichtelgebirge war in früheren Zeiten an Wild aller Art kein Mangel. Selbstverständlich fehlte es in dem
Grenzgebiete am Ochsenkopf auch nicht an Wildschützen, mit denen ein Zusammentreffen im Walde auch
für Unbeteiligte nicht ratsam war.
besonders in den Jahren 1816 bis 1817 , als infolge Misswuchses unter den ärmeren Bevölkerungsschichten
große Not herrschte, suchte mancher auf unerlaubter Weise sich einen billigen Braten zu verschaffen.
Vielleicht hat damals auch mancher Forstbeamte ein Auge zugedrückt.
Als aber wieder besserer Zeiten kamen, Holzfrevel und Wilddieberei aber dennoch nicht aufhörten, da
suchte Revierförster Häfner von Warmensteinach mit unerbittlicher Strenge das Unwesen auszurotten.
Hierbei machte ihm ein gewisser Lorenz Bruckner von F. durch seine Schlauheit und Verwegenheit viel zu
schaffen.
Hier einige Proben:
Da es nicht gelang, Bruckner auf frischer Tat zu ertappen, so suchte das Forstpersonal durch häufige Haus-
durchsuchungen Beweise für seine strafbaren Tätigkeiten zu finden. Einst hatte Bruckner einen Hasen
nach Hause gebracht. Noch ehe er ein passendes Versteck finden konnte, traten Förster und Gemeindevor-
steher bei ihm ein, um eine Haussuchung vorzunehmen. Doch rasch entschlossen ergriff Frau Bruckner
das jüngste Kind und zwickte es in den Arm, so dass es laut aufschrie und sagte zu dem an der Türe Wache
haltenden beamten: Las mich nur ein wenig Milch holen für mein Kind !
Da nun dieser kein Unmensch war, so ließ er die Frau allein in den Keller. Dort verbarg sie den Hasen rasch in einem mit Rahm gefüllten Hafen. Der Rahm wurde dadurch zwar unbrauchbar, aber der Hase war darin
gut aufgehoben und die Hausdurchsuchung blieb erfolglos.
Ein andermal hatte Bruckner einen Sack mit Pech gefrevelt. Zu Hause angekommen, wurde es in eine Wanne entleert, mit schmutziger Wäsche zugedeckt und Wasser darüber gegossen. Als nun die Förster
kamen, begann die Frau eifrig zu waschen. Obwohl man nun das Haus von oben bis unten durchsuchte,
fand sich vom Pech keine Spur und der Förster musste mit Spott und Hohngelächter abziehen.
Manchmal ging die sache jedoch schief und das Corpus Delicti wurde gefunden. So hatte Bruckner einst
einige Scheite Schindelholz gefrevelt und im Schweinestall versteckt. Da er aber gerade kein Schwein
hatte, so sperrte er den Sohn in den Stall. Dieser musste bei Eintritt der Forstbeamten das Grunzen eines
Schweines nachahmen. Fast wäre die List geglückt. Aber aus bloßer Neugierde wollte der Gemeindevor-
steher nachsehen, ob das Schwein schon groß wäre und der Schwindel kam ans Tageslicht.
Freilich ging das Haus des Vorstehers bald in Flammen auf, ohne dass man die Ursache oder den Brand-
stifter ermitteln konnte.
Ein bei der Haussuchung beteiligter Forstgehilfe wurde nachts im Walde überfallen und mit dem Kopf ab-
wärts an einem Baum gebunden.
Durch solche und ähnliche Vorfälle entstand allmählich zwischen den beteiligten eine derartige Verbitte-
rung, die schließlich in Mord und Todschlag ausartete.
Es war am 7. Mai 1826, als Revierförster Häfner in Goldkronach zu tun hatte. Spät abends begab er sich
in Begleitung seines Kutschers auf den Heimweg nach Warmensteinach. Auf der Höhe des Goldberges in
der Nähe des (damals noch nicht erbauten) Haus-Nr. 12 angekommen, war es bereits dunkel geworden.
Da der Kutscher einer Mannsperson ansichtig wurde, ahnte er nichts Gutes und sagte warnend: Herr, dort
kommt der Bruckner ! Ach was, entgegnete dieser, den schießen wir zusammen !
Es kam so, dass der Schuß fehl ging und den Gegner nur streifte. Letzterer riß nun Häfner vom Pferde herab, drückte ihn zu Boden und schlug so lange auf ihn ein, bis er kein Lebenszeichen mehr von sich gab.
Der Kutscher hatte unterdessen feige die Flucht ergriffen.
Bei der Balgerei hatte Bruckner seine Kopfbedeckung verloren. Während er danach suchte, kam der Schneider Johann Götz von Goldberg des Weges daher. Er wurde sofort von Bruckner gepackt und mit den
Worten bedroht: Götz, du bist mein Verräter ! Dieser bat: Laß mich nur fahren, ich such deine Kappe schon !
Aber kaum fühlte sich der Schneider frei, als er mit großen Sprüngen querfeldein den Häfnersberg hinab-
rannte, der Mörder hinterdrein. Bei einem Graben stürzte der Flüchtling und blieb vor Todesangst darin
liegen. Dies war sein Glück.
Auf die Aussage des Kutschers wurde Bruckner bereits am nächsten Tage verhaftet, doch leugnete er hart-
näckig die Tat. Im Jahre 1828 wurde er nach Lichtenau gebracht. Dort starb er bald darauf, ohne ein Geständnis abgelegt zu haben.
An der Mordstelle ließ die Familie ein Steinkreuz errichten. Dieses wurde aber schon längst von Buben-
händen demoliert. dagegen ist der Grabstein im Goldkronacher Gottesacker an der nördlichen Umfassungs-
mauernoch zu sehen. Die Inschrift ist jetzt ganz verwittert und dadurch unleserlich geworden.
Heinz Zahn - Aus der Mainbote 1932 Anmerkung:
An der Mordstelle am Goldberg ist heute ein Gedenkstein
angebracht.